Das Projekt entstand 2006 bei einem Brasilienbesuch von Dr. Frank Freytag, der bei einem Aufenthalt im Bundesstaat Rio Grande do Norte Kontakt zu den Menschen der stark verarmten, ländlichen Region bekam, weil er zu einem Asthmakranken Kind gerufen wurde. Bewegt durch den Kontakt mit der Armut folgten Patenschaften für Kinder sowie die Entstehung einer Capoeira-Gruppe bis schließlich im Jahr 2009 vor Ort ein gemeinnütziger Verein gegründet wurde.
Im Laufe der Jahre wurde das Projekt Capodança entwickelt, bei dem die Tanzform Capoeira ein zentraler Bestandteil war. Capoeira ist eine Mischung aus Kampfsport, Akrobatik, Tanz, Folklore, Musik, Theater und Philosophie, die traditionell in der brasilianischen Kultur verankert ist. Durch Capoeira können sich die Kinder und Jugendlichen mit ihrer Kultur identifizieren. Es werden körperliche, geistige und soziale Fähigkeiten gefördert. Körperkontrolle, Teamfähigkeit, Konzentration, Disziplin und Verantwortung werden maßgeblich gestärkt. Für die Kinder und Jugendlichen bot die Zeit im geschützten Rahmen des Projektes eine Zuflucht, um wieder Kraft für den harten Lebensalltag in Armut gewinnen zu können.
Das Projekt Capodança begrüßte während seiner Laufzeit mehr als 1.000 Kinder mit viel Hingabe, Verantwortung und Zuneigung und bot ihnen einen Start in ein besseres Leben, einen Weg neuer Perspektiven und verwirklichter Träume.
Durch engagierte Arbeit unterstützen wir dort zahlreiche Kinder in ihrer Sozialisation, intellektuellen Bildung und pädagogischen und künstlerischen Entwicklung. Neben den beiden Hauptschwerpunkten Capoeira und Tanz, bot das Projekt Computerkurse, Gitarren- unterricht, Nachhilfeunterricht, Unterricht für darstellende Künste, zahlreiche informative und präventive Seminare gegen Drogen und ihre Schäden an, die den Kindern halfen, einen guten Charakter zu bilden, der sie in die Gesellschaft integriert und ihnen so sein eine bessere Zukunft ermöglicht.
Es wurden jedoch nicht nur die Projektkinder, sondern auch deren Familien unterstützt. Das Projekt half bei Schwierigkeiten mit ihren Kindern und behielt die Entwicklung der Kinder in Sachen Schulbildung im Auge. Zudem wurden einige Familien auch zu Hause besucht, um dort zu unterstützen.
Durch das Capodança-Projekt kamen viele Kinder aus dem Drogenmilieu oder Depressionen heraus. Andere lernten nicht mehr und kehrten zur Schule zurück. Einige entdeckten neue Talente und Fähigkeiten wie zum Beispiel Josileide Andrade, der einer der ersten Capoeira-Schüler war und heute auf diese künstlerische Weise in der Institution unterrichtet. Ebenso Juliana Teixeira, die Schülerin des klassischen Balletts war und heute im Projekt als Verwaltungsassistentin arbeitet.
Des Weiteren haben es einige Projektkinder, die heute bereits Jugendliche oder junge Erwachsene sind und im Projekt mit klassischem Ballettunterricht begonnen haben, geschafft, einen Abschluss im Bereich Tanz an der Universität in Natal, in Brasilien zu machen. Dies sind lediglich einige Beispiele für die wundervolle Arbeit des Projektes.